
Die Gartenstadt Werdersee entsteht
Auf nachhaltige Art und Weise bauen
Zwischen Huckelriede und Habenhausen liegt das neue Wohnquartier Gartenstadt Werdersee. Dort entstehen auf einer Fläche von sieben Hektar rund 260 Häuser und 80 Wohnungen mit Blick auf Wasser, den Deich und das Weserstadion. In unmittelbarer Nähe zum Werdersee befindet sich der neue kleine Ortsteil Gartenstadt Werdersee, in dem alles für den täglichen Bedarf angesiedelt werden soll. In zentraler Lage sind ein Supermarkt, Bäcker sowie einige Einzelhändler und eine zweizügige Grundschule und Kita geplant.
Entspannung im Grünen ist hier durch die attraktive Umgebung inklusive. Aber auch im Viertel selbst soll es viel Grün geben, denn Nachhaltigkeit und Klimaschutz stehen ganz oben auf der Liste der Projektplaner. „Auch begrünte Carport-Dächer gehören dazu“, berichtet Frank Vierkötter, Geschäftsführer der Projektgesellschaft Gartenstadt Werdersee mbH und Co. KG. Bereits 2013 hat diese das Grundstück gekauft und 2018 mit dem Verkauf und der Bebauung begonnen.
Klimaschutz und Nachhaltigkeit immer im Blick

Das Quartier Gartenstadt Werdersee ist von der Klimaschutzagentur „energiekonsens“ als Klimaschutzsiedlung zertifiziert. „Wir gehen neue Wege, um zu einem guten Klima beizutragen“, so der Geschäftsführer. Energie, Materialien und Wasser sind die drei großen Themen, um die es sich dabei dreht. Die Energie, die sogenannte Nahwärme, wird über eigene Wärmeerzeugnisanlagen der Gewoba Energie auf dem Gelände verteilt. An dieses Netz werden die einzelnen Häuser und Wohnungen angeschlossen.
Auch die Dämmung der Häuser ist nachhaltig. „Wir arbeiten nicht mit Polystyrol“, betont der Geschäftsführer. „Wir bauen aus Kalksandstein und dämmen mit umweltfreundlicher Mineralwolle. Das Mauerwerk besteht außen aus Ziegeln, die die Firma Wienerberger extra für uns aus dem Aushub des Geländes gebrannt hat.“ Dass das Gelände Tonerde aufweist, kam allerdings erst bei Baubeginn heraus. Die Projektgesellschaft hat kurzfristig gehandelt und die Idee, aus dieser Erde im Sinne der Nachhaltigkeit Ziegel zu fertigen, in die Tat umgesetzt.
Sensibel wird in der Gartenstadt Werdersee auch mit dem Thema Wasser umgegangen: „Wir wollen den Wasserkreislauf erhalten“, sagt Vierkötter. Aus diesem Grund wurden Angerflächen mit Muldenausbildung angelegt, in die das Regenwasser teilweise geleitet wird und in denen dieses vor Ort versickern und verdunsten kann.
Das Wohnen dem Lebenszyklus anpassen

Neben klassischen Reihen- und Doppelhäusern sowie Mehrfamilienhäusern gibt es zukünftig noch einen neuen Haustyp: das Lebenszyklushaus. Entsprechend der gegenwärtigen Bedürfnisse der Bewohnenden lässt sich das Gebäude unterschiedlich nutzen. So ist es als klassisches Einfamilienhaus zu bewohnen, oder aber in zwei getrennte Wohnungen umzuwandeln. Im Erdgeschoss stünde dann eine 60 Quadratmeter große Wohnung, auf Wunsch barrierefrei, mit Gartenanteil zur Verfügung. Im oberen Teil des Hauses befände sich eine Maisonettewohnung mit Dachterrasse mit rund 120 Quadratmeter Wohnfläche. „Aufgrund dieser Aufteilung bietet das Haus ein hohes Maß an Flexibilität über verschiedene Lebenssituationen hinweg“, sagt der Geschäftsführer.
Oft stehen junge Familien vor der Herausforderung, ein Eigenheim finanzieren zu können. „Da schafft das Lebenszyklushaus neue Möglichkeiten. Vermietet man beispielsweise die untere Wohnung und zieht in die Obere ein, trägt der Mieter einen Teil der monatlichen Finanzierungsbelastung mit. Und damit kann eine Finanzierung eher gestemmt werden“, erklärt Vierkötter weiter.
Geringere Lärmpegel und ein besseres Raumklima
Leisere und besser belüftete Klassenräume erwartet die Grundschüler, die nach den Sommerferien 2024 in die Grundschule Gartenstadt Werdersee gehen. Denn dieses Gebäude wird derzeit zum zweitgrößten Holz-Hybrid-Gebäude in Norddeutschland. „Nur das Treppenhaus, die Sohle, der Aufzugschacht und die Brandwand bestehen aus Beton. Wände, Geländer, Treppenstufen – alles andere wird aus nachwachsendem Holz gefertigt“, berichtet Vierkötter. Dieses führe zu einem behaglichen Raumklima mit geringem Geräuschpegel. Das besondere Lichtkonzept sorgt ebenfalls für eine angenehme Atmosphäre, indem das Licht innen automatisch an die Helligkeit von draußen angepasst wird. Kalte Hände im Winter sind dabei ebenfalls von gestern, denn jedes Klassenzimmer verfügt über ein eigenes Waschbecken mit Warmwasseranschluss. Und worauf dürfen sich die Kinder noch freuen? Auf eine große Turnhalle mit Blick auf das Weserstadion sowie viele Spielplätze im Freien zum Toben.
Autorin: Daniela Conrady