Kunst, Gespräche und Geselligkeit gegen die Einsamkeit
Malen, Zeichnen, Serviettentechnik und mehr: Im Juni hat der Malteser Hilfsdienst in Bremen eine neue Kunst- und Kreativgruppe für Seniorinnen und Senioren im Quartierszentrum Huckelriede ins Leben gerufen. Denn: „Soziale Kontakte sind der Schlüssel zu Gesundheit und Wohlbefinden – und eben auch Ziel und Zweck unseres neuen Angebotes“, erläutert Gabi Gottheil. Sie organisiert zusammen mit Susanne Lütjen diverse Angebote für ältere Menschen im Rahmen des Projekts „Miteinander – Füreinander“.
An wen richtet sich der Kunst- und Kreativkurs?
Aktiv im Alter: Merle Quast (links) und Ute Backer von den Maltesern begleiten die wöchentlichen Kreativtreffen für Seniorinnen und Senioren im Quartierszentrum Huckelriede.Andreas Schack
Der Kurs ist für Seniorinnen und Senioren ab 70 Jahren konzipiert – und kostenlos. „Künstlerische Vorkenntnisse benötigen die Teilnehmenden nicht“, betont Malteserin Susanne Lütjen. Und auch um das notwendige Material müsse sich niemand kümmern. „Wir sind mit allem sehr gut ausgestattet – von Pinseln über Farben bis zum Papier“, ergänzt sie. Die Utensilien seien eine Spende des Künstlerbedarfsunternehmens Boesner.
So finden die Damen und Herren bei ihren künstlerischen Aktivitäten beste Bedingungen vor. Neben ihrem kreativen Schaffen sind aber für alle Seniorinnen und Senioren auch Geselligkeit sowie Gespräche von Bedeutung. Genau dies ist auch das Ziel dieser neuen Kunst- und Kreativgruppe.
„Es ist wichtig, dass ältere Menschen rauskommen und eine Gemeinschaft finden, um Einsamkeit zu vermeiden“, erläutert Susanne Lütjen. Dass solche Angebote unerlässlich sind, zeigt die große Nachfrage. „Der Kurs ist aktuell voll. Aber Interessierte können sich gern melden und auf die Warteliste setzen lassen. Denn nicht alle Teilnehmenden kommen regelmäßig“, so Susanne Lütjen.
Perspektivisch ist auch geplant, den Kurs auszubauen. „Aktuell halten wir uns noch an die Hygiene- und Abstandsvorgaben aufgrund der Corona-Pandemie. Dies grenzt die Teilnehmendenzahl ein“, erklärt die Malteserin. Zukünftig sei zudem angedacht, das Angebot auf andere Stadtteile auszuweiten.
Was erwartet die Teilnehmenden im Kunst- und Kreativkurs?
Gabi Gottheil (links) und Susanne Lütjen von den Maltesern organisieren verschiedene Angebote für ältere Menschen im Rahmen des von der Bundesregierung geförderten Projektes „Miteinander–Füreinander“.Andreas Schack
Die Gruppe trifft sich jeden Montag von 10.15 bis 11.45 Uhr im Quartierszentrum Huckelriede am Niedersachsendamm 20a. Das kreative Angebot der Malteser ist dabei sehr offen ausgelegt. Alle können für sich entscheiden, wie sie sich künstlerisch betätigen. „Wir richten uns nach den Wünschen der älteren Menschen. Die Themen schlagen die Seniorinnen und Senioren vorab selbst vor“, so Susanne Lütjen. Aber wenn dann jemand kein Interesse habe, zu malen, sondern lieber zum Beispiel zu basteln, kann dies frei entschieden werden. Begleitet werden die Teilnehmenden im Kurs von Ehrenamtlichen der Malteser.
Ehrenamtliches Engagement für ältere Menschen
Der Kunst- und Kreativkurs ist nur eines der Angebote der Malteser für Seniorinnen und Senioren. Ein weiteres ist zum Beispiel der neue Kulturbegleitungsdienst. „Der findet sehr großen Anklang – nicht nur bei älteren Menschen. Es melden sich ebenfalls sehr viele, die ehrenamtlich tätig werden wollen“, berichtet Susanne Lütjen. Diese Freiwilligen werden nun geschult und können dann eingesetzt werden.
Wer mehr über die Kunst- und Kreativgruppe im Quartierszentrum in Huckelriede, Niedersachsendamm 20a, erfahren oder sich dort ehrenamtlich engagieren möchte, kann sich telefonisch unter 0421/4 27 49 26 an die Malteser wenden. Information zu weiteren Angeboten für Seniorinnen und Senioren – etwa zum „Mobilen Einkaufswagen“ und „Telefonbesuchsdienst“ – gibt es auf der Website.
Stadtteilköpfe: Gemeinsam einkaufen können
Ein Erfolgsprojekt der Malteser läuft seit kurzer Zeit auch in Bremen: der „Mobile Einkaufswagen“. Mit wachsender Begeisterung nehmen Senioren und Seniorinnen das neue Angebot wahr, denn dadurch können sie ihre Besorgungen im Supermarkt wieder selbst erledigen – und kommen danach auch noch in Kontakt mit Menschen ihrer Altersklasse.