
ReBUZ Bremen-Nord: Mehr als nur eine Beratungsstelle
Professionelle pädagogische Unterstützung seit 2011
In Bremen wird die schulische Beratung und Unterstützung durch eine innovative Einrichtung erweitert: die Regionalen Beratungs- und Unterstützungszentren (ReBUZ). Diese Zentren, die der Senatorin für Kinder und Bildung direkt unterstellt sind, bieten ein umfassendes Spektrum an Dienstleistungen zur Förderung und Unterstützung der Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern.

Das Angebot der ReBUZ für Schülerinnen und Schüler mit emotionalen Problemen sowie Schwierigkeiten in der Lern- und sozial-emotionalen Entwicklung findet auch in Bremen-Nord große Beachtung. In Blumenthal, Vegesack und Burglesum steht es als Anlaufstelle zur Verfügung.
Von Sprachförderung bis Krisenmanagement
„Das ReBUZ Nord ist eine von insgesamt vier Institutionen dieser Art in Bremen. Derzeit findet ein etappenweiser Umzug in das Eldon-Burke-Haus an der Charlotte-Wolff-Allee in Lesum statt. Zwei Lerngruppen sind schon dort auf dem Friedehorst-Campus, vier weitere folgen im Sommer“, erklärt Claudia Ludwigshausen, Leiterin des ReBUZ Nord. „Gegründet worden ist das ReBUZ in Bremen im Jahr 2011 als nachgeordnete Dienststelle der Senatorin für Kinder und Bildung.“
Das habe man gemacht, um allen Beteiligten die Möglichkeit zu geben, eine Einrichtung aufzusuchen, wenn sie Probleme mit der Schule haben – in jeglicher Form. „Und das ist auch unsere Kernaufgabe: die Beratung für pädagogische Fachkräfte, Lehrkräfte, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen an Schulen, für Schülerinnen und Schüler sowie für Sorgeberechtigte.“

Fachkräfte, Expertinnen und Experten geben Rat
Die ReBUZ sind multifunktional ausgerichtet und decken eine breite Palette von Beratungs- und Unterstützungsangeboten ab. Dazu gehören unter anderem die Bereiche Lern- und Leistungsentwicklung, Sprachförderung, sozial-emotionale Entwicklung und Prävention sowie Intervention bei Gewaltvorfällen und Krisen in Schulen.
Die Beratungszentren setzen dabei auf ein Team aus hochqualifizierten (Sonder-)Pädagoginnen und Pädagogen, Schulpsychologinnen und -psychologen sowie Sozialpädagoginnen und -pädagogen. Diese multiprofessionelle Besetzung ermöglicht es, auf die individuellen Bedürfnisse der Ratsuchenden einzugehen und maßgeschneiderte Lösungen anzubieten.
ReBUZ als Anker in der Bildungslandschaft
Ein weiteres kritisches Arbeitsfeld der ReBUZ ist die Beratung und Unterstützung in Krisen- und Notfallsituationen an Schulen. Hier bieten sie schnelle und effektive Hilfe, um die Situationen zu entschärfen und langfristige Lösungen zu entwickeln.
Durch die Bereitstellung eines vertraulichen Rahmens für die Beratung können alle Beteiligten offen ihre Anliegen vorbringen und aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Das Ziel ist stets, in enger Zusammenarbeit mit den Betroffenen, eine zufriedenstellende Lösung zu erarbeiten.
Anstieg der Beratungsanfragen
Insgesamt stieg die Zahl der Beratungsanfragen in den vergangenen Jahren um sage und schreibe 40 Prozent an. „Das ist immens. Ein Auslöser dafür sind vor allem Kinder mit psychischen Auffälligkeiten und sozial emotionalen Belastungen“, erklärt Ludwigshausen. „Weil alle helfenden Systeme wie die niedergelassenen Therapeutinnen und Therapeuten überlastet sind, versuchen immer mehr Betroffene, beim ReBUZ Unterstützung zu bekommen. Aber wir führen selbst keine Therapien durch, sondern beraten nur.“
Zur Aufgabenbandbreite zählen sowohl psychische Probleme bei Schülerinnen und Schülern, aber auch Gewaltvorfälle an Bildungseinrichtungen. „Es betrifft also zum einen den Verhaltensbereich und zum anderen den Lernbereich“, sagt Claudia Ludwigshausen. „Neben den Beratungen führen wir auch Tests durch – etwa, um herauszufinden, ob ein Kind hochbegabt ist und gegebenenfalls mit den Eltern die weiteren Schritte für eine Förderung zu überlegen.“

Das ReBUZ nimmt also außerdem eine wichtige Rolle in der Gewaltprävention und der Bearbeitung von Mobbing ein. In enger Zusammenarbeit mit den Zentren für unterstützende Pädagogik (ZuP) der Schulen und bei Bedarf mit anderen Institutionen, streben sie danach, ein sicheres und förderliches Schul- und Lernumfeld zu schaffen.
Ein neues Kapitel im Bremer Bildungssystem
„Das Besondere am ReBUZ Nord ist, dass nicht nur der Kinder- und der Bildungsbereich unter einem Dach sind, sondern auch der Jugendhilfeträger BRIGG mit einzieht und von uns Räume zur Verfügung gestellt bekommt“, sagt Claudia Ludwigshausen. „Sie unterstützen uns bei der Arbeit in den Lerngruppen, bieten aber auch präventive Gruppenarbeit und andere Jugendprojekte an. Das heißt, unser Haus öffnet sich insgesamt für die Kinder und Jugendlichen aus der Region.“ Ebenfalls vorgesehen ist der Einzug einer Abteilung des Kinderschutzzentrums.
„Ich wünsche mir eine gute Zusammenarbeit in unserem Haus“, blickt die ReBUZ-Leiterin voraus. „Denn wir haben schließlich den gleichen Auftrag, dass die Kinder und Jugendlichen gut durchs Leben kommen, erfolgreich sind und am Ende auch vollumfänglich Teilhabe an der Gesellschaft haben.“
Alle weiteren Informationen gibt es auf der ReBUZ-Internetseite.